Euromax Ansichtssache

 

Filmvorführung im EUROMAX cinemas

Die Gruppe ANSICHTSSACHE des Kerpener Netzwerks 55plus zeigt in
Kooperation mit den EUROMAXCinemas Kerpen, Sindorfer Str. 7-21,
jeden 2. Mittwoch im Monat um 15:00 Uhr ausgesuchte Filme.

Eintritt 6,00 €      - Aufzug ist vorhanden -

Nächster Termin:         Mittwoch, 09.11. 2024 um 15:00 Uhr
                                           Titel des Films:            "One Life" 

Sir Nicholas „Nicky" Winton (Johnny Flynn), ein junger Londoner Makler, rettete in den Monaten vor dem Zweiten Weltkrieg 669 Kinder vor den Nazis. Nicky besuchte Prag im Dezember 1938 und fand dort Familien vor, die vor dem Aufstieg der Nazis in Deutschland und Österreich geflohen waren und unter verzweifelten Bedingungen, mit wenig oder gar keiner Unterkunft und Nahrung und unter der Bedrohung einer Nazi-Invasion lebten. Ihm war sofort klar, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit war. Wie viele Kinder konnten er und sein Team retten, bevor die Grenzen geschlossen wurden? 50 Jahre später, wir schreiben das Jahr 1988, wird Nicky (nun gespielt von Anthony Hopkins) vom Schicksal der Kinder verfolgt, die er nicht nach England in Sicherheit bringen konnte. Er macht sich immer wieder Vorwürfe, weil er nicht mehr getan hat. Erst als er in der BBC-Fernsehshow „That's Life!" überraschend einige überlebende Kinder kennenlernt, die inzwischen erwachsen sind, beginnt er, sich mit seiner Schuld und seinem Kummer auseinanderzusetzen, die er fünf Jahrzehnte lang mit sich herumgetragen hat. (www.filmstarts.de/)

 

one life
Ihm war sofort klar, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit war. Wie viele Kinder konnten er und sein Team retten, bevor die Grenzen geschlossen wurden? 50 Jahre später, wir schreiben das Jahr 1988, wird Nicky (nun gespielt von Anthony Hopkins) vom Schicksal der Kinder verfolgt, die er nicht nach England in Sicherheit bringen konnte. Er macht sich immer wieder Vorwürfe, weil er nicht mehr getan hat. Erst als er in der BBC-Fernsehshow „That's Life!" überraschend einige überlebende Kinder kennenlernt, die inzwischen erwachsen sind, beginnt er, sich mit seiner Schuld und seinem Kummer auseinanderzusetzen, die er fünf Jahrzehnte lang mit sich herumgetragen hat. (www.filmstarts.de/)

 

Genre:   Biopic, Drama
Regie:   James Hawes
Cast:     Anthony Hopkins, Johnny Flynn, Helena Bonham Carter u.a.

FSK:      ab 12 Jahre
Zeit:      109 Min.

 
 

Handlung und Hintergrund

Von 1973 bis 1994 zeigte die BBC wöchentlich eine enorm erfolgreiche Magazin-Sendung mit dem Titel „That‘s Life“. In einer Episode aus dem Jahr 1988 saß der 78-jährige Nicholas Winton im Studiopublikum, während die Moderatorin über einen Mann berichtete, der fünf Dekaden zuvor 669 jüdische Kinder aus Prag nach England geschafft und sie so vor dem nahezu sicheren Tod in Nazi-Konzentrationslagern gerettet hatte. Winton, der über seine Heldentaten immer geschwiegen hatte und deshalb auch gar nicht wusste, dass es in der Sendung um ihn gehen würde, saß unwissend neben einem der geretteten Mädchen von damals, inzwischen selbst eine Großmutter, die sich bei ihm bedanken wollte. Es war ein herzzerreißender, realer Moment, der ganz Großbritannien die Tränen in die Augen trieb und seitdem millionenfach auf den diversen Online-Video-Plattformen immer wieder angeschaut wurde und wird. Übertroffen nur von einem weiteren „That’s Life“-Moment mit Winton eine Woche später, den wir an dieser Stelle aber nicht spoilern wollen.

Der bisher vor allem als Serien-Regisseur tätige James Hawes („Slow Horses“, „Black Mirror“) hat die beiden TV-Auftritte nun verfilmt, und sich dabei sehr nah an das Original gehalten – so bilden sie nun das Herzstück seines Kinodebüts „One Life“. Sicherlich sind die Szenen ganz schön schmalzig, aber dennoch (oder gerade deshalb?) ist es nahezu unmöglich, nicht von ihnen berührt zu werden. Mehr Taschentücher wird man dieses Jahr vermutlich in keinem anderen Film brauchen. Das wahnsinnig effektive Finale kann aber trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass vieles andere in dem Biopic-Drama längst nicht so gut funktioniert, das Publikum gar seltsam kaltlässt oder wie Füllmaterial wirkt. Obwohl der reale Nicholas Winton zu Recht als der britische Oskar Schindler gefeiert wird, kommt „One Life“ so nicht mal in die Nähe eines Meisterwerks wie „Schindlers Liste“.

London, 1938: Trotz der Bedenken seiner aus einer deutsch-jüdischen Immigrantenfamilie stammenden Mutter Babi (Helena Bonham Carter) beschließt der Börsenmakler Nicholas Winton (Johnny Flynn), seine ehemalige Kollegin Doreen Warriner (Romola Garai) zu besuchen, die mittlerweile in Prag für eine Flüchtlingshilfeorganisation arbeitet. Dort eingetroffen, ist er schockiert von den Bedingungen, unter denen hier Tausende von Menschen aus Deutschland und Österreich – die meisten von ihnen Juden – in provisorischen Unterkünften oder direkt auf der Straße leben müssen. Winton ist klar, dass der Einmarsch der Nazis in die Tschechoslowakei unmittelbar bevorsteht und sich die Situation dieser Menschen dadurch nur noch einmal drastisch verschlimmern wird.

Unter extremem Zeitdruck beginnt er gemeinsam mit seinen wenigen Mitstreiter*innen, eine Evakuierung zumindest der Kinder nach Großbritannien auf die Beine zu stellen. Trotz immenser bürokratischer und finanzieller Hindernisse gelingt es so, zumindest 669 Kinder bei britischen Pflegefamilien unterzubringen. Dennoch zerfrisst Winton (jetzt: Anthony Hopkins) auch Jahrzehnte später noch immer der Gedanke daran, wie viele er nicht retten konnte. Deshalb schweigt er auch über seine Handlungen, die schnell in Vergessenheit geraten sind. Aber Ende der 1980er verlangt seine Ehefrau Grete (Lena Olin), dass Winton endlich mal sein Arbeitszimmer entrümpelt. So gelangt die Liste mit den geretteten Kindern schließlich auch an die Holocaust-Forscherin Elisabeth Maxwell (Marthe Keller) – und die ist zufälligerweise mit einem einflussreichen BBC-Produzenten liiert…

Fazit: Ein Film auf zwei Zeitebenen, die sich anfühlen wie zwei unterschiedliche Werke. Die fähigen Schauspieler*innen tun, was sie können. Doch abgesehen vom heulkrampfgarantierenden Finale (das man sich aber eben auch in echt auf YouTube ansehen kann) fehlt es ihnen bisweilen einfach an substanziellem Material, um das Publikum durchgehend fesseln zu können. Schade, ein echter Held wie Nicholas Winton hätte mehr als ein nur gelegentlich mitreißendes, ansonsten allenfalls routiniertes Biopic verdient. (www.filmstarts.de/)

                                           >Hier klicken zum Trailer<

 

#spiegel-kultur-kino

DER SPIEGEL - Kultur

Wetter in Kerpen

Heute
12°C
Luftdruck: 1013 hPa
Niederschlag: 0 mm
Windrichtung: N
Geschwindigkeit: 11 km/h
Morgen
13°C
04.10.2024
14°C
© Deutscher Wetterdienst