Bericht und Fotos von Uli Hübner
Wir folgten dem 
……. auf dem 29. Kölner Krippenweg. Noch vor den Heiligen Drei Königen machten sich sieben Kölschklaafer der Horrem Netzwerkgruppe am 2. Januar 2025 auf den Weg nach Köln, allerdings nicht auf Kamelen, sondern mit der S19, die endlich wieder „normal“ fuhr, so dass die Sindorfer dieses Mal auch vor Ort einsteigen konnten.
Die ca.120 Krippenstationen auf dem diesjährigen Krippenweg wollten wir allerdings nicht erwandern. Fußläufig im engeren Umfeld des Domes sollte die Krippenwanderung erfolgen, wobei einige der besuchten Krippen näher beschrieben werden.
Erste Anlaufstelle war die beeindruckende und beliebte Friedenskrippe im Kölner Hauptbahnhof, die dort seit 2005 aufgebaut wird. Die Weihnachtsgeschichte spielt hier im Jahr 1946. Inmitten der zerstörten Kölner Altstadt findet die Heilige Familie Schutz in den Ruinen von Groß St. Martin. Besonders eindrucksvoll mit vielen Details wird die zerstörte Stadt dargestellt, wo sich das Leben in den Ruinen abspielt von der Trümmerfrau, dem Kriegsheimkehrer oder den Messdienern mit Pastor auf dem Weg zur Krippe. Die Friedenskrippe macht nachdenklich, da sie den aktuellen Bezug zu den vielen Kriegsgeschehen in der Welt, insbesondere in der Ukraine oder im Gaza-Streifen darstellt.
Wir hatten Glück mit dem Wetter, so dass wir trockenen Fußes unsere Krippenwanderung starten konnten. Nächster Stopp war die Krippe in St. Mariä Himmelfahrt, die besonders bei den Kindern beliebt ist. Hier werden Szenen der Weihnachtsgeschichte in drei aufklappbaren Holzkisten mit sich bewegenden Figuren dargestellt: Als erstes wird die Verkündigung Marias gezeigt, wo der Verkündigungsengel „Halugenmäßig“ erscheint und wieder verschwindet. Die zweite Kiste zeigt die Herbergssuche u.a. mit dem an einer Türe klopfenden Josef und in der dritten Kiste wird das geborene Jesuskind in einer Wiege geschaukelt.
Als Nächstes war der Besuch der naheliegenden Dominikaner-Kirche St. Andreas geplant mit der speziellen Brauern-Krippe sowie der Besichtigung des herausragend gestalteten Kirchen-Fensterzyklus von Markus Lüpertz. Leider konnte die Kirche nicht besichtigt werden, da ein Gottesdienst stattfand.
Dahingegen war St. Kolumba geöffnet, wo die Weihnachtsgeschichte im Advent in verschiedenen Wechselbildern dargestellt wird. Die Krippe wurde 1935 von der bekannten Künstlerin Lita Mertens geschaffen. Ungewöhnlich und einmalig ist vor allem die aktuell gezeigte Badeszene, bei der Maria und Josef das Jesuskind waschen.
Gegenüber von St. Kolumba befindet sich das markante Disch-Haus von 1930, dass ein imposantes Treppenhaus aufweist, welches aber öffentlich nicht zu-gängig ist. Wir hatten Glück, uns ins Treppenhaus „einzuschmuggeln“, so dass wir das kreisrunde sich empor-windende Treppenhaus bestaunen konnten.
Auf unserer weiteren Krippenwanderung besuchten wir noch die Krippe in der Minoriten- Kirche, im neuen Kölner Stadtmuseum (ein schöne Milieukrippe mit kölschen Originalen) und in der Antoniter- Citykirche. Leider hatte die Krippe in St. Maria in der Kupfergasse „Mittagspause“.
Einen Abstecher machten wir gegenüber der Antoniter Kirche, wo sich ganz neu eine Boulder Kletterhalle befindet. Auch wenn wir nicht bouldern wollten, ging es uns bei diesem Besuch um die fantastische Aussicht von der Dachterrasse im 6. Stock. Ein Geheimtipp!
In der „Brauhaus-Herberge“ Früh fanden wir Platz, wo wir in der ruhigen Glockenstube abseits des üblichen Brauhaus-Lärms unser Essen genießen konnten.
Auf dem Weg zum Bahnhof mussten wir als Abschluss natürlich noch zum Dom. Am Südportal war die Stadtkrippe aus großen Tonfiguren aufgebaut. Schwierig
zu-gängiger war die umlagerte große Domkrippe von dem Kölner Künstlerehepaar Heiermann, die 1994 entstand und mit ihren Figuren Bezug auf die Kölner Stadtgeschichte von der Zeit um Christi Geburt bis zur Gegenwart nimmt.
Unsere Krippenwanderung endete in der Bahnhofsvorhalle, wo uns der digital wandernde Stern an der Hallendecke uns den Weg zur S-Bahn wies, die wider Erwarten fast pünktlich ankam. Alle stimmten überein, auf dem Krippenweg interessante Krippen und einiges Neues von Köln kennengelernt zu haben.
